Der Beruf des Spielerberaters im Eishockey, zwischen Traumberuf und Realität

 

(DEL) (Louis Biernacka) Für viele klingt der Beruf nach dem gelebten Traum. Zeit in Eishallen verbringen, Kontakt zu Spielern und den Erfolg von Vereinen mitbestimmen und dabei noch Profit schlagen, ohne selbst sportlich aktiv zu sein. Das ist der allgemeine Eindruck vom Beruf des Spielerberaters bzw. des Spielervermittlers. eishockey-online.com Redakteur Louis Biernacka hat es sich zu seiner Idee gemacht, mit diesem Mythos aufzuräumen.

 

biernacka spielberater 2018

(Foto: eishockey-online.com)

 

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Dabei habe ich mir tatkräftige und fachkundige Unterstützung von L&P Sportsmanagement gesucht, um in einer mehrteiligen Serie euch den Beruf näher zu bringen und eine Abwägung zwischen Realität und Irrglauben zu erstellen. Im ersten Teil beschäftige ich mich mit dem Job im Allgemeinen und wie man Spielerberater werden kann. Anschließend folgt das große Special mit den Insider Informationen und dem Dialog mit L&P Sportsmanagement.

 

 

Zum Abschluss ziehen wir ein Resümee und veröffentlich euch ein Interview mit Cedric Montminy vom EHC Timmendorfer Strand, der diese Saison sich für die Agentur entschieden hat und seinen exklusiven Blick auf die Notwendigkeit eines Spielerberaters im Eishockey mit uns teilt. Für den vollständigen Einblick in das Berufsleben fangen wir natürlich auch hier mit den Basics an. Häufig werden die Tätigkeiten eines Spielerberaters und die eines Spielervermittlers verwechselt bzw. gleichgesetzt.

 

 

Der blanke Spielervermittler ist lediglich für den Vertragsschluss zwischen Spieler und Verein zuständig, wohingegen der Spielerberater den Spieler die komplette Saison und Sommerpause hindurch begleitet. Er ist an seinem Wohl über die komplette Saison hin interessiert und löst durchaus auch andere Differenzen zwischen Spieler und Verein, als den bloßen Vertragsschluss. Bestandteile aus den allgemeinen  Verträgen eines Eishockeyprofis sind neben der Geldsumme, auch Ausrüstungsgegenstände, Wohnungen, Leistungsprämien, sowie Fortbewegungsmittel. Auch da hilft der Spielerberater.

 


Aber die Beratungsreichweite geht auch hier noch drüber hinaus. Finanzielle Dinge, wie Vermögensanlage und Steuererklärungen gehören ebenso zum Tätigkeitsfeld.  Theoretisch kann jeder Spielerberater werden. Es gibt keine gesonderte Qualifikation, die man mitbringen muss. Das ist Segen und Fluch zugleich, denn so können sich auch schwarze Schaafe unter die vernünftigen Agenturen mischen. Lediglich eine Hinterlegungsgebühr beim Verband ist notwendig, sowie die Sicherheit bei der Gründung der Gesellschaftsform, dann kann es auch schon losgehen. Der Fußball ist hier natürlich wieder federführend. Hier gibt es knapp 800 Spielerberater, daher muss man sich im Klaren sein, dass es ein harter Markt ist und dieses schon lange keine Nieschenbranche mehr ist, die auf einen wartet.

 


Von daher ist auch einer der wichtigsten Punkte, dass man ein Netzwerk hat. Hast du keine Kontakte, hast du verloren. Viel läuft über Mundpropaganda und die modernen Kommunikationswege. Nachrichten wie "schau mal in die dritte Liga in Schweden, Spieler XY könnte Einer für euch sein" sind keine Seltenheit und nahezu überlebenswichtig. Frühes Erkennen von Talenten, sogenanntes scouten und anschließendes Rekrutieren sind die tägliche Routine für alle Berater.

 

 



 


Aber auch der Miserfolg gehört zum Geschäft dazu. Probleme mit dem Charakter, Enttäuschung bei der Betrachtung des Spielers, oder einfach schwierige
Vermittelbarkeit sind ebenfalls feste Bestandteile. Tschüss feste Arbeitszeiten. Wer sich für den Weg entscheidet, schmeißt sämtliche geregelte Arbeitszeiten und Lebenslinien über den Haufen. Man muss nahezu 24 Stunden erreichbar sein. Alleine wenn man Spieler in anderen Zeitzonen hat, hat es mit der Ruhe ein Ende. Stillstand oder Zeitverlust sind Rückstand, denn die Konkurrenz könnte schneller sein und einem das Grundeinkommen für den Sommer wegschnappen.

 

 

In den unteren Ligen sind Spieler nur saisonal angestellt. Das bedeutet, im Sommer kein Einkommen und ohne Einkommen keine Abgaben an die Beraterfirma. In der Saison verdient man das Geld, womit man den Sommer über haushalten muss. Im Endeffekt arbeitet und scoutet man mehr in der Zeit, wo man weniger verdient, als in der Zeit, wo man seine Klienten unter Vertrag hat. Zu den  prozentualen Abgaben der Spielergehälter kommen immer noch Abschlussprämien bei Vertragsschluss. Von diesen Komponenten plus ggf. Werbeeinahmen muss sich die Agentur tragen.

 

 

So viel zu den Grundlagen. In zwei Wochen werden wir durch die Spielerberateragentur L&P Sportsmanagement aus Hamburg einen exklusiven Blick hinter die Kulissen erlangen. L&P wurde von Lemar Sadozai und Daniel Lupzig ins Leben gerufen. Lupzig als aktiver Spieler beim EHC Timmendorfer Strand und mit DEL2 Erfahrung und mit bald abgeschlossenem Masterstudium in Psychologie bildet eine nahezu optimale Kombination, aus Weitsicht und Einschätzung der Spieler, verbunden mit weitreichenden Kontakten.

 


Sadozai befindet sich aktuell in den Schlusszügen seines Jura-Studiums und deckt so die Rechtsseite und die strategischen Tätigkeiten ab. Der sportbegeisterteSadozai kennt das Business. Bedingt durch seinen Aufenthalt in den USA und dem Mitwirken in einer erfolgreichen Musikband weiß er, worauf es ankommt. Ihre Einschätzungen und Philosophien erfahrt ihr bald hier auf www.eishockey-online.com.




Deutsche Eishockey Liga (DEL)

del logo kompaktDie Deutsche Eishockey Liga (DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 14 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 7 Meisterschaften.

 

Mehr Informationen über die Deutsche Eishockey Liga  erhalten Sie hier...

 


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