Der amtierende Champion Finnland behält gegen Tschechien knapp die Oberhand und zieht ins Halbfinale ein - Gegner ist die DEB Auswahl!

 

(IIHF WM 2021/Riga) (Hermann Graßl)  In der Arena Riga trafen im 3. Viertelfinale dieser besonderen Weltmeisterschaft der amtierende Champion Finnland und Tschechien vor etlichen leidenschaftlichen Fans aufeinander, die dieses KO-Spiel gebührend umrahmten und für Spiky eine willkommene Abwechslung für seine grandiosen Tanzeinlagen waren. Schon oft standen sich diese beiden Teams gegenüber in solchen Ausscheidungsspielen, meistens waren es knappe Begegnungen. Schließlich zog der Weltmeister mit einem 1 zu 0 gegen hartnäckige Tschechen ins Halbfinale ein und trifft dabei am Samstag auf die DEB Auswahl, die somit die Chance auf die Revanche für das verlorengegangene Gruppenspiel bekommt.

 

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Finnland gab sich auch am Ende der Hauptrunde gegen das Mutterland des Eishockeys keine Blöße und besiegte die Kanadier nach Penaltyschiessen. Der Defensivverbund der Nordländer erwies sich bisher als extrem homogen und würde bestimmt schwer zu knacken sein vom heutigen osteuropäischen Kontrahenten. Der aktuelle Weltmeister wollte unter seinem Erfolgscoach Jalonen den Titel unbedingt verteidigen und setzte auf sein bewährtes Line-Up der letzten Begegnung.

 

Die Tschechen zauberten im letzten Vorrundenmatch gegen den Erzrivalen Slowakei nochmals ein Offensivfeuerwerk auf das Eis und schraubten ihr Torverhältnis ordentlich in die Höhe. Wegen eines Rippenbruchs konnte Vitasek heute nicht mitwirken. Darüber hinaus fehlten auch Blumel, Moravcik, Sekac und Spacek auf dem Spielbogen. Für die Tschechen wäre es wieder mal höchste Zeit, mit einer Medaille nach Hause zurückzukehren, zu lange blieben sie in den letzten Jahren ohne Edelmetall. Ihren 6. Titel holten sie sich 2010 bei der Heim WM in Deutschland. 

 

Es versprach ein körperbetontes und qualitativ hochstehendes Spiel zwischen diesen beiden Schwergewichten in der Eishockey Szene zu werden. Gleich vom Bully weg prüfte Määttiä den tschechischen Goalie und setzte damit das erste Ausrufezeichen. Auf Kubalik, den NHL Star der Chicago Blackhawks, mussten die Finnen achtgeben. Die Tschechen setzten sich dann mal länger in der Zone der Finnen fest und besagter Kubalik hatte die Schussgelegenheit, traf aber den Puck nicht richtig. Danach übernahmen die Finnen für kurze Zeit das Kommando auf dem Eis, doch Tschechien verzeichnete die besseren Chancen. Sie ließen die Scheibe gut laufen und waren optisch überlegen in der Anfangsphase.

 

Der finnische Goalie hatte dann die Ruhe weg, als er etwas aufreizend lässig, aber gekonnt die Scheibe vor einem tschechischen Spieler weiterbeförderte, der mit seiner Schlägerspitze denkbar knapp dran war. Als kleines Land etablierten sich die Finnen schon immer als Torhüter Nation. Der Hüne Anttila demonstrierte erneut seine Scheibenfertigkeit. Die Suomie befreiten sich nun aus der Umklammerung und agierten wie gewohnt als eingeschweißtes Team. 

Es entwickelte sich das erwartete enge Match, in dem sicher die Kleinigkeiten am Ende den Ausschlag geben würden. Lukas Klok hatte gegen Ende des Spielabschnitts die Top Chance zur Führung, doch Finnlands NHL Torwart behielt die Oberhand.

 

Nach einem furiosen Start agierten die Tschechen auch zum Drittelende stärker, doch Finnland bekam die letzten beiden Spielminuten ein Powerplay zugesprochen, das sie eiskalt zum 1 zu 0 ausnutzten, vermeintlich, denn erst der Videobeweis konnte endgültige Klarheit bringen; die On Ice Entscheidung lautete auf ‚kein Tor‘. Das war eine sehr knifflige Frage, die ein langes Studium der Szene nach sich zog und letztlich die erste Wahrnehmung der Referees bestätigte. Somit blieb es beim torlosen Remis und die Finnen durften weiter in Überzahl weitermachen, was noch zu einer weiteren guten Gelegenheit führte.

 

Mit einem leistungsgerechten Unentschieden ging es in die erste Pause in einer Begegnung, die von Physis geprägt war und ihren Aufreger beim wohl zurecht nicht gegebenen Treffer und dessen sehr langer Videorecherche hatte.

 

Im zweiten Drittel durfte man gespannt sein, ob die Tschechen wieder so gut aus der Kabine kamen. Ohtamaa nagelte dann einen Distanzschuss mit knapp 137 km/h an das Lattenkreuz; hier hätte Hrubec überhaupt nichts zu halten gehabt, das war Glück für die Tschechen, die dann fast im Gegenzug die Scheibe im Slot knapp verpassten. Es war weiterhin ein munteres Spiel auf beiden Seiten, man schenkte sich keinen Zentimeter Eis und an der Bande wurde hart um den Puck gerungen. Bei einem schnell vorgetragenen Konter der Finnen scheiterte Kaski nur knapp. Finnland überbrückte nun die neutrale Zone schneller und effektiver. Bei der Bully Bilanz lagen die Suomie deutlich in Front. 

 

In der 33. Spielminute klingelte es dann doch hinter Hrubec, als der kleingewachsene flinke Innala gedankenschnell die Scheibe zur Führung für den aktuellen Champion verwertete. Dies war ein klassisches Rebound Tor seitens der Finnen, die oft auf diese Weise zum Erfolg kamen. Jetzt wurde es schwierig für Tschechien, denn sie mussten dieses bewährte finnische Bollwerk irgendwie knacken und Finnland konnte sein Konterspiel umsetzen. Hiervon hatten sie dann einen 3 auf 1 Konter, den sie aber fahrlässig zu Ende fuhren. Diese Konstellationen mussten sie definitiv besser umsetzen.

 

Auch im Mittelabschnitt gab es spät eine Strafzeit, dieses Mal für die Finnen nach einem sehr hartem Bandencheck gegen Kovar. Finnland praktizierte ein fast geniales Penalty Killing, in dem sie eine ganze Minute herausholten, schadlos blieben und somit ihre hauchdünne 1 zu 0 Führung ins Schlussdrittel mitnahmen.

 



 

Im Schlussabschnitt durfte Tschechien noch kurz sein Powerplay zu Ende spielen, doch es brachte nichts Zählbares ein. Der sechsfache Champion musste nun stetig mehr Risiko eingehen und seine Protagonisten gaben auch mehr Schüsse ab, von denen aber viele leidenschaftlich geblockt wurden seitens der mannschaftsdienlichen Finnen. Es wurde nun ein verzweifeltes Anrennen der Tschechen und die Finnen konnten sich auf ihre bärenstarke Defensive verlassen. Die Suomie waren bekannt dafür, dass sie ein knappes Resultat erfolgreich verwalten konnten. Bisher ergaben sich keine klaren Torchancen im letzten Drittel.

 

Coach Pesan musste sich nun schleunigst was einfallen lassen, um diese Partie noch zu drehen bzw. zumindest auszugleichen, wollte sein Team nicht frühzeitig in den Sommerurlaub gehen. Seine Jungs schafften es einfach nicht, entscheidend in den Slot zu gelangen, um dort für Gefahr zu sorgen. Finnland hielt die tschechischen Stürmer weitgehend außen. 

 

Wann würde Hrubec den Weg frei machen für den sechsten Feldspieler, um All in zu gehen? Für die Eishockey Nation Tschechien wäre es schon eine herbe Enttäuschung, wenn sie wieder mal so früh ausscheiden würden aus einem großen Turnier. 2 Minuten vor Schluss verließ Hrubec sein Gehäuse und verfolgte die Schlussoffensive seiner Akteure, die sich an der finnischen Leidenschaft die Zähne ausbissen.

 

Schließlich setzte sich Finnland gegen Tschechien denkbar knapp mit 1 zu 0 durch und trifft nun am Samstag im Halbfinale auf Deutschland, das sich auf die Chance zur Revanche freut. Als bester Spieler für Finnland wurde Goalie Olkinuora ausgezeichnet, bei Tschechien wurde ihr Torwart Hrubec geehrt.

  

 

 

Spielstatistiken

Riga, 03. Juni 2021, Viertelfinale
Finnland - Tschechien 1:0 (0:0|1:0|0:0)



Tore:

1:0 |33| Innala (Pakarinen, Kontiola)



Best Player of the Game
Finnland      # 45 Olkinuora (G)
Tschechien  # 30 Hrubec (G)

CZE: Best Player of the tournament: Hronek, Kubalik, Hrubec

 

Referees:  Bruggeman (USA)  / Gouin (CAN)

 

Zuschauer:   nicht bekannt (maximal 2.660 zugelassen)

 

Aufstellung:

 

Finnland: Olkinuora, Koivisto, Sund, Anttila, Bjorninen, Maenalanen, Kaski, Määttiä, Ojamäki, Lundell, Ruotsalainen, Pokka, Ohtamaa, Pakarinen, Kontiola, Innala, Nousiainen, Lindbohm, Sallinen, Ruohomaa, Turunen.

 

Tschechien: Hrubec, Hronek, Musil D., Vrana, Kovar, Kubalik, Klok, Sklenicka, Zadina, Hanzl, Flek, Sustr, Sulak, Lenc, Chytil, Stransky, Hajek, Radil, Zohorna, Smejkal.

 

 


2019 IIHF World Championshipeishockey-online.com ist für Sie bei der Eishockey Weltmeisterschaft 2021 in der Riga vor Ort und berichtet Live.

 

Vom 21. Mai bis 6. Juni 2021 findet in Lettland die 85. IIHF Eishockey Weltmeisterschaft statt. Das DEB Team trifft in Riga auf die Teams aus Italien, Norwegen, Kanada, Kasachstan, Finnland, USA und Lettland und hat somit erstmal 7 Vorrundenspiele zu absolvieren.

 

Informationen über alle Weltmeisterschaften, Olympische Spiele seit 1910 bis heute findet Ihr auf unserer Webseite www.eishockey-deutschland.info

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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