Rückblick auf den 93. Spengler Cup in Davos

 

(Spengler Cup 2019) (RB) Wie es die Tradition will, fand auch in dieser Altjahreswoche in Davos der berühmtberüchtigte Spengler Cup statt. Das weltbekannte und älteste internationale Eishockeyturnier wurde erstmals 1923 ausgetragen. Die teilnehmenden Mannschaften werden jeweils vom Organisator HC Davos eingeladen. Dieses Jahr waren es der Turnierfavorit Salavat Yulaev Ufa aus der KHL, der tschechische Meister HC Ocelári Trinec, TPS Turku aus Finnland, der Dorfclub aus der Schweiz HC Ambri-Piotta und natürlich das Team Canada, welches bereits die letzten 35 Jahre mitdabei war. 

 

 

(Foto: HC Davos Mediencenter)

 


 

Am letztjährigen Spengler Cup gewann die Mannschaft KalPa Kuopio überraschend den Final gegen das Team Canada, welches die vorherigen drei Austragungen alle für sich entscheiden konnte. Heute Nachmittag holten sich die Kanadier die Trophäe gegen den tschechischen Vertreter mit einem deutlichen 4:0-Sieg zurück. Das letzte deutsche Team, welches den Spengler Cup gewann, waren 1999 die Kölner Haie gegen HK Metallurg Magnitogorsk. Und das waren die Mannschaften, die am 93. Spengler Cup teilgenommen haben:

 

 

HC Davos (National League, SUI)

 

Angefangen beim Cup-Organisator HCD. Nach der Umstrukturierung im sportlichen Bereich fanden die Bündner in der Meisterschaft zum Siegen zurück und belegen bei Jahreswechsel Platz 4 der National League. So war man auch auf das gut strukturierte Eishockey an ihrem Heimturnier gespannt. Leider blieben die Ergebnisse unter den Erwartungen. Im Auftaktspiel der Davoser musste man eine klare Niederlage gegen den HC Ocelári Trinec hinnehmen. Im zweiten gegen das Team Canada wurden einige Schlüsselspieler geschohnt und der HCD war mit einer 1:5-Niederlage den Kanadiern deutlich unterlegen. Aufgrund des Modus hätte sich der HCD mit einem Sieg gegen TPS Turku noch fürs Halbfinale qualifizieren können, doch mit dem 3:1-Sieg der Finnen musste sich Davos frühzeitig aus dem Turnier verabschieden.

 

 

Salavat Yulaev Ufa (KHL, RUS)

 

Noch vor dem Beginn des Spengler Cups wurde am 23. Dezember in Davos ein KHL World Game zwischen Salavat Yulaev Ufa und Ak Bars Kazan ausgetragen. Das mit vielen Stars angereiste Ufa gewann das Ligaspiel mit 4:3 nach Verlängerung. Am 26. Dezember folgte schliesslich die Überraschung für viele Eishockeyfans. Einige Stars von Ufa waren bereits wieder abgereist, hauptsächlich die Junioren und Spieler aus dem Farmteam sollten es richten. Linus Omark, Nikita Sushnikov und Torhüter Andrej Karejev waren noch die bekannteren Namen, die in Davos blieben und gegen den HC Ambri-Piotta und TPS Turku antraten. Beide Spiele gingen verloren und auch den Halbfinaleinzug gegen die tschechischen Vertreter konnte trotz einer besseren Leistung nicht gewonnen werden. Damit enttäuschte Ufa im Groben und Ganzen mit 3 Niederlagen aus 3 Spielen.

 

 

HC Ocelárci Trinec (Extraliga, CZE)

 

Der HC Ocelárci Trinec nahm zum zweiten Mal in Folge am Spengler Cup teil. Der letztjährige Auftritt ging mit drei Niederlagen aus drei Spielen verloren, dafür konnten sie sich in der tschechischen Liga von ihrer besten Seite zeigen und die Meisterschaft gewinnen. Mit neuem Elan waren sie nach Davos zurückgekehrt, mussten aber bereits im Startspiel gegen das Team Canada Lehrgeld bezahlen. Man zog die richtigen Schlüsse und gewann die nächsten beiden Spiele gegen den HC Davos und Salavat Yulaev Ufa mit 4:1 resp. 3:2. Und auch gegen Ambri-Piotta gelang ein 2:3-Sieg, zwar erst nach Verlängerung und nach einem längeren 0:1-Rückstand. Im Finale unterlag das Team von Vaclav Varada deutlich und wurde Zweiter.

 

 


 



TPS Turku (Liiga, FIN)

 

TPS Turku nahm mit einer jungen Truppe am diesjährigen Spengler Cup teil. Der letzte Titel in der Liiga ist auf das Jahr 2010 zurückzuführen. Dennoch, TPS verlor erst den grössten finnischen Jungstar Kaapo Kakko an die NHL und gilt nach wie vor als Talentschmiede in Finnland. Das erste Spiel gegen Ufa konnte TPS auch gleich für sich entscheiden. Gegen den HC Ambri-Piotta unterlag man überraschend deutlich mit 3:0. Einen Tag später klappte dann der Halbfinaleinzug gegen den HC Davos, gegen das Team Canada war dann aber im Halbfinale Schluss.

 

 

HC Ambri-Piotta (National League, SUI)

 

Seit einigen Jahren lädt der HC Davos ein zweites Team aus der National League ein. Dieses Jahr wurde die Ehre Ambri-Piotta erwiesen, einem kleinen Dorfclub in der Gemeinde Quinto im Tessin. Wie in der Meisterschaft spielte das Team von Luca Cereda aufopfernd und diszipliniert. Die Fans von Ambri, welche aus der ganzen Schweiz diese Woche in Davos zusammenfanden, feuerten ihre Mannschaft mit lautstarken Fangesängen zum 4:1 gegen Ufa und 3:0-Sieg gegen TPS Turku. Auch gegen die Tschechen war Ambri lange auf einem guten Weg, verloren aber schliesslich in der Verlängerung die Finalqualifikation. Trotzdem, Ambri bleibt auf alle Fälle das Siegerteam der Herzen.

 

 

Team Canada

 

Wie jedes Jahr zählt die Auswahl des Team Canada beim Spengler Cup zu den Turnierfavoriten. Letztes Jahr unterlag man KalPa Kuopio in einem packenden Finalspiel. Zuvor gewannen die Ahornblätter dreimal in Folge den Spengler Cup. Mit einem Torverhältnis von 19:2 setzten sich auch dieses Jahr wieder die Kanadier durch. Im Final gegen Trinec bekundete das Team Canada anfangs am meisten Mühe, konnte die wichtigen Tore aber alle in Überzahl erzielen. Damit gewann das Team Canada - trainiert von NHL-Legende Craig MacTavish - zum 16. Mal das Traditionsturnier nach Weihnachten. Damit überholen die Ahornblätter den HC Davos, welcher mit 15 Siegen bisher zusammen mit dem Team Canada den Rekord Anzahl Turniersiege hielt.

 

 


 


 

Siegerliste und Finalgegner seit 1923

 

JahrSiegerFinalgegner
1923  Oxford University  Berliner SC
1924  Berliner SC  HC Davos
1925  Oxford University  HC Davos
1926  Berliner SC  HC Davos
1927  HC Davos  Berliner SC
1928  Berliner SC  Cambridge University
1929  LTC Prag  HC Davos
1930  LTC Prag  HC Davos
1931  Oxford University  Berliner SC
1932  Oxford University
 LTC Prag (im Finale 0:0 n. V.)
 
1933  HC Davos  Rapides de Paris
1934  HC Diavoli Rossoneri Milano  Oxford University
1935  HC Diavoli Rossoneri Milano  HC Davos
1936  HC Davos  LTC Prag
1937  LTC Prag  HC Davos
1938  HC Davos  LTC Prag
1939 nicht ausgetragen
1940 nicht ausgetragen
1941  HC Davos  Berliner SC
1942  HC Davos  Zürcher SC
1943  HC Davos  Zürcher SC
1944  Zürcher SC  Montchoisi Lausanne
1945  Zürcher SC  HC Davos
1946  LTC Prag  HC Davos
1947  LTC Prag  HC Davos
1948  LTC Prag  HC Davos
1949 nicht ausgetragen
1950  HC Diavoli Rossoneri Milano  AIK Stockholm
1951  HC Davos  Preussen Krefeld
1952  EV Füssen  Zürcher SC
1953  HC Milano Inter  HC Davos
1954  HC Milano Inter  EV Füssen
1955  Rudá hvězda Brno  HC Davos
1956 nicht ausgetragen
1957  HC Davos  Rudá hvězda Brno
1958  HC Davos  Milan Inter HC
1959  Athletic Club de Boulogne-Billancourt  EV Füssen
1960  Athletic Club de Boulogne-Billancourt  HC Davos
1961  Athletic Club de Boulogne-Billancourt  EV Füssen
1962  TJ Spartak Prag Sokolovo  EV Füssen
1963  TJ Spartak Prag Sokolovo  Klagenfurt
1964  EV Füssen  MoDo Alfredshem IK
1965  ASD Dukla Jihlava  VIK Västerås HK
1966  ASD Dukla Jihlava  Lüttich
1967  HK Lokomotive Moskau  Kingston Aces
1968  ASD Dukla Jihlava  Rögle BK
1969  HK Lokomotive Moskau  ASD Dukla Jihlava
1970  SKA Leningrad  ASD Dukla Jihlava
1971  SKA Leningrad  Slovan ChZJD Bratislava
1972  Slovan ChZJD Bratislava  Torpedo Gorki
1973  Slovan ChZJD Bratislava  HK Traktor Tscheljabinsk
1974  Slovan ChZJD Bratislava  Team Polen
1975  Olympiateam Tschechoslowakei  Team Finnland
1976  B-Nationalteam UdSSR  B-Nationalteam Tschechoslowakei
1977  SKA Leningrad  ASD Dukla Jihlava
1978  ASD Dukla Jihlava  AIK Stockholm
1979  Krylja Sowetow Moskau  Düsseldorfer EG
1980  HK Spartak Moskau  HC Vítkovice
1981  HK Spartak Moskau  HC Davos
1982  ASD Dukla Jihlava  HK Spartak Moskau
1983  HK Dynamo Moskau  ASD Dukla Jihlava
1984  Team Canada  ASD Dukla Jihlava
1985  HK Spartak Moskau  Team Canada
1986  Team Canada  Sokol Kiew
1987  Team Canada  Krylja Sowetow Moskau
1988  Team USA  Team Canada
1989  HK Spartak Moskau  Färjestad BK
1990  HK Spartak Moskau  Team Canada
1991  HK ZSKA Moskau  HC Lugano
1992  Team Canada  Färjestad BK
1993  Färjestad BK  HC Davos
1994  Färjestad BK  HC Davos
1995  Team Canada  HK Lada Toljatti
1996  Team Canada  HC Davos
1997  Team Canada  Färjestad BK
1998  Team Canada  HC Davos
1999  Kölner Haie  HK Metallurg Magnitogorsk
2000  HC Davos  Team Canada
2001  HC Davos  Team Canada
2002  Team Canada  HC Davos
2003  Team Canada  HC Davos
2004  HC Davos  HC Sparta Prag
2005  HK Metallurg Magnitogorsk  Team Canada
2006  HC Davos  Team Canada
2007  Team Canada  Salawat Julajew Ufa
2008  HK Dynamo Moskau  Team Canada
2009  HK Dinamo Minsk  HC Davos
2010  SKA Sankt Petersburg  Team Canada
2011  HC Davos  Dinamo Riga
2012  Team Canada  HC Davos
2013  Genève-Servette HC  HK ZSKA Moskau
2014  Genève-Servette HC  Salawat Julajew Ufa
2015  Team Canada  HC Lugano
2016  Team Canada  HC Lugano
2017  Team Canada  Schweiz
2018  KalPa Kuopio  Team Canada
2019  Team Canada  HC Oceláři Třinec

 

Quelle: Wikipedia.org

 

 

 


 

Der Eishockey Sport ist in der Schweiz fast so beliebt wie der Fussball und hat einen hohen Stellenwert. Der Schweizerische Eishockeyverband organisiert die Profiligen National League, Swiss League und die Amateurligen MySports.

 

 

 

 

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