Oberliga - Die Löwen Waldkraiburg verlieren nach Penaltykrimi

 

(Oberliga/Waldkraiburg) PM Einen Zähler sicherten sich die Löwen vom EHC Waldkraiburg am Freitagabend in der Raiffeisen Arena gegen den starken Deggendorfer SC. Das Team von Trainer Rainer Zerwesz lieferte dabei einen großartigen Kampf ab, kam trotz zweimaligen Rückstand jeweils zurück ins Spiel und musste sich erst im Penaltyschießen geschlagen geben, bei dem erst der 14. Anlauf die Entscheidung brachte. Und sogar nach dem Spiel ging es mehr als interessant weiter.

 

 

 

Löwen-Trainer Rainer Zerwesz zeigte sich auf der anschließenden Pressekonferenz nämlich durchaus zufrieden mit seiner Mannschaft, die am Freitag wegen krankheitsbedingter Ausfälle aus gerade einmal 14 Feldspielern und den Torhüter Björn Linda und Thomas Hingel bestand. „Wir haben zwar 2:3 verloren, aber dennoch bin ich froh, dass wir vor heimischen Publikum mal wieder so ein Spiel präsentieren konnten“ erklärte der EHC-Coach. „Wir haben bis zum Schluss gekämpft und nicht aufgegeben. Zuhause spielen wir zwar oft gut- gerade gegen die starken Gegner – aber wir kommen dann nie zu Potte. Heute bin aber wirklich stolz, dass wir das noch aufgeholt haben“ so der 47-Jährige weiter.

 

 

Nach knapp acht Minuten hatte Andreas Gawlik die Deggendorfer mit der ersten wirklich gefährlichen Aktion in Führung gebracht und Linda im Löwen-Tor mit dem abgefälschten Schuss keine Chance gelassen (07:51). Kurz drauf traf Martin Hagemeister den Pfosten des Gäste-Gehäuses, doch dauerte es bis zum Beginn des mittleren Abschnitts, bis die Löwen und die gut 800 Zuschauer jubeln durften- dann aber so richtig. Jakub Marek bekam hier nämlich bei Waldkraiburger Unterzahl einen feinen Pass von Torhüter (!) Björn Linda und machte sich allein auf gegen DSC-Keeper Sandro Agricola. Das Ende vom Lied: Der 1:1-Ausgleich (21:12). Gut zehn Minuten später hatte Fabian Zick das 2:1 auf dem Schläger, scheiterte aber ebenso wie Sturmkollege Michael Trox zwei Minuten später. Dennoch waren die Löwen jetzt richtig drin im Spiel, hatten die Gäste im Griff und zeigten Moral und Kampfgeist, der auch die Zuschauer begeisterte.

 

 

 





Nach acht Minuten im Schlussdrittel hatte erneut Zick die größte Chance zum 2:1, doch fand in Agricola seinen Meister. Nur kurz drauf jagte Deggendorfs Marius Wiederer die Scheibe noch knapp am Pfosten vorbei, sein von der EHC-Defensive allein gelassener Kollege Mychal Monteith machte es dann aber besser und schob unbedrängt zum 2:1 für die Gäste ein (53:23). Sechseinhalb Minuten noch auf der Uhr, nicht viele hatten jetzt noch den Glauben, dass die Löwen hier nochmals den Ausgleich schaffen und sich in die Verlängerung retten- gerade nachdem man in den letzten Spielen im Schlussabschnitt immer etwas nachgelassen hatte. Doch weit gefehlt: Der EHC kämpfte und hatte sich noch lange nicht aufgegeben. Wiederer tat den Löwen dann auch den Gefallen und verabschiedete sich in der 57.Minute auf die Strafbank und es brauchte nur 20 Sekunden da hatte Daniel Hämmerle am schnellsten geschalten und das Powerplay mit dem 2:2-Ausgleich gekrönt (56:27).

 

 

Die Verlängerung brachte nicht mehr viel und so war mal wieder die Lotterie Penaltyschießen zu Gast in der Raiffeisen Arena- obwohl die Weihnachtstombola doch erst am 23.12. beim Heimspiel gegen Landshut stattfinden soll. Und dass es in der Lotterie auch eine Niete gibt, konnte jeder dann verfolgen: Insgesamt 14 Penaltys wurden geschossen und gerade mal drei gingen ins Tor. Aus EHC-Sicht war allerdings leider der zuletzt verwandelte der von Stefan Ortolf, der den Gästen damit den Zusatzpunkt sicherte.

 

 

Im Anschluss auf der Pressekonferenz kam dann die nach so einem Spiel nicht wirklich nachvollziehbare Frage an Zerwesz, ob dem Kader denn nicht nur ein Kontingentspieler, sondern auch die Tiefe fehle und man da nicht nachlegen müsse. Was folgte war eine kleine Brandrede des Löwen-Dompteurs, die es in sich hatte: „Wir können schon noch fünf, sechs Spieler holen. Aber dann setzen wir dafür drei, vier Waldkraiburger auf  die Bank. Ob das der Verein will, weiß ich nicht und ich stehe sicher nicht dafür. Ich habe vor der Saison gesagt, wir gehen hoch mit der Mannschaft, die die Oberliga geschafft hat. Zu der habe ich Vertrauen und wir holen nicht fünf, sechs Legionäre, denen wir einen Haufen Geld geben. Dann hätte man sich nämlich auch einen neuen Trainer suchen müssen. Denn das ist nicht mein Stil! Und es ist mir egal, ob wir gewinnen oder verlieren. Das ist mir total egal! Klar, es geht um Qualität. Aber wenn man in Waldkraiburg noch längerfristig ein bisschen Eishockey schauen will, dann kann man nicht immer irgendwelche Spieler holen! Wir haben 17 Spieler, aber wir waren noch nie weniger als drei Reihen! Aber klar, wir können ein paar holen und dann hocken wir dafür ein paar Waldkraiburger auf die Bank! Aber ob das gut ist? Ich glaube es nicht! Wenn das so ist, muss das der Verein entscheiden- aber ohne mich dann! Danke.“ Schön, diese Emotionen im Sport und zum Glück gibt es neben vielen Nieten auch immer einen Hauptgewinn, wie beispielsweise EHC-Coach Rainer Zerwesz.

 


Eishockey-Oberliga Süd, 2016/ 2017, 20.Spieltag. EHC Waldkraiburg – Deggendorfer SC 2:3 n.P. (0:1/ 1:0/ 1:1/ 0:1).

 

Tore: 0:1 07:21 Gawlik A. (Beck P., Janzen A.), 1:1 21:12 Marek J. (Linda B. SH1), 1:2 53:23 Monteith M. (Janzen S., Leinweber C.), 2:2 56:27 Hämmerle D. (Zick F., Thalhammer T.), 2:3 65:00 Ortolf S.

 

Strafen: EHC Waldkraiburg 6 Strafminuten, Deggendorfer SC 6 Strafminuten.

Zuschauer: 809.

 




Foto: Paolo Del Grosso


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