(Oberliga-Regensburg) Für solche Spiele stehen Spieler, Verantwortliche und Fans jeden Tag aufs neue auf. Was für ein Spiel, was für ein Eishockeyabend! Der EVR schlägt die Gäste aus Freiburg dramatisch mit 6:5 nach Penaltyschießen und feiert die Tabellenspitze an Weihnachten.

 

Der Andrang und das Interesse am Spitzenspiel der Oberliga Süd war riesengroß. Lange Schlangen bildeten sich an der Abendkasse, obwohl alleine schon im Vorverkauf eine ordentliche Zahl an Tickets an den Fan ging. 3.768 Zuschauer sorgten für einen Saisonbestwert und einen absoluten Hexenkessel. Die Fans sahen, wie beim EVR David Stieler ins Aufgebot zurück kehrte. Angeschlagen biss der Tscheche auf die Zähne und sollte seinem Team enorm weiterhelfen. Zurück in seinen Kasten kehrte Regensburgs Goalie Martin Cinibulk. Somit waren die Gastgeber bis auf den langzeitverletzten Florian Domke in Bestbesetzung. Bei Freiburg fehlte lediglich Milos Vavrusa mit einem Knöchelbruch, für den der spielende Co-Trainer Jan Melichar schon seit einigen Wochen die zweite Kontingentstelle einnimmt.

 

Unter den Augen von Bischof Dr. Rudolf Voderhölzer, der vor der Partie Weihnachtsgrüße an die Fans richtete und auch vom amtierenden Oberbürgermeister Regensburgs, Joachim Wolbergs, sowie dessen Vorgänger Hans Schaidinger, tasteten sich beide Teams zunächst ab. Keiner wollte früh in Rückstand geraten und so war erstmal eine geordnete Defensive an der Tagesordnung. Zwar bekamen die Wölfe aus Freiburg schon früh, nämlich in der 1. und 4. Spielminute Strafzeiten, die die sonst in Überzahl so starken Regensburger allerdings nicht ausnutzen konnten. Das sollte sich rächen, denn in Minute 10 bejubelte der Gast die Führung zum 0:1. Stark ausgespielt vollendete am Ende Dennis Meyer zum Jubel der ca. 30 mitgereisten EHC-Fans. Die Antwort des EVR ließ aber nicht lange auf sich warten, denn wie schon beim Derby in Weiden schlug erneut Svatopluk Merka zu. Der Deutsch-Tscheche aus Reihe zwei besorgte nach traumhaften Pass von Martin Lamich freistehend den Ausgleich zum 1:1, der die Donau-Arena in großen Jubel versetzte (15). Für Merka war es das dritte Tor an diesem Wochenende, welches er mehr als nur überzeugend bestritt. Jedoch blieb es nicht beim Unentschieden zur ersten Pause, denn nur ein paar Sekunden später nutzte Freiburg eine ungeordnete Regensburger Abwehrleistung zum erneuten Vorsprung. Diesmal war Chris Billich, der viel zu leicht den 1:2-Pausenstand besorgen konnte, der Torschütze (17.).

 

Noch schlimmer erwischte es die Gastgeber aus der Domstadt nur kurz nach Wiederanpfiff. Daniel Stiefenhofer saß in der Kühlbox und der EVR-Verteidiger musste mit ansehen, wie Freiburg durch Chris Billich´s zweitem Tor auf 1:3 davon zog (21.). Das Team von Regensburgs Coach Doug Irwin benötigte etwas Zeit, um sich abzuschütteln und wieder Druck auf Hönkhaus im Wölfe-Tor auszuüben. Den ersten Schritt zurück ins Spiel machte David Stieler, als er endlich den ersten Treffer in numerischer Überzahl für sein Team erzielen konnte. Regensburgs Nummer 14 schob Fabian Hönkhaus die Scheibe zum 2:3-Anschluss durch die Beine (25.). Egalisiert hatten die Oberpfälzer, die danach kräftig am Drücker waren, das Ergebnis endgültig in der 31. Spielminute. Wieder war es die zweite Formation, die zuschlug, aber diesmal in umgekehrten Rollen. Jetzt bewies Merka Auge und fand Routinier Lamich, der ruhig blieb und die Scheibe zum 3:3 ins Netz setzte. Zum ersten Mal so richtig flippte dann der Regensburger Anhang kurz vor dem zweiten Gong aus. Barry Noe nahm sich ein Herz, zog aus vollem Lauf ab und drehte mit seinem Treffer zum 4:3 - wohlgemerkt in Überzahl und Gäste-Goalie Hönkhaus sah mehr als nur unglücklich aus - die Partie zum ersten Mal zu Gunsten der Hausherren (39.).

 



Gäste-Trainer Leos Sulak reagierte auf den Patzer seines Schlussmannes und brachte für die letzten zwanzig Minuten Christoph Mathis. Sein Team zeigte danach auch die gewünschte Reaktion und spielte forsch nach vorne. Nach einer Strafzeit gegen Lukas Heger ging die Partie dann erneut von neuem los, denn Petr Haluza stellte nach schöner Überzahl-Kombination auf 4:4 (51.). Nun war es ein Spiel, welches munter auf und ab ging. Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier und wollten die Entscheidung erzielen. In der letzten Spielminute überschlugen sich dann die Ereignisse, die ein sowieso schon hochklassiges Spiel noch absolut kurios und dramatisch ließen wurden. Zunächst schien 50 Sekunden vor Schluss der Gast die Punkte aus Regensburg zu entführen, denn Tobias Kunz traf bei einem schnellen Konter zum 4:5. Dass ein Eishockeyspiel aber 60 Minuten dauert und alles erst beendet ist, wenn die Zeit abgelaufen ist, bewies EVR-Angreifer Vitali Stähle und sorgte für großen Protest beim EHC Freiburg. Als Martin Cinibulk ca. 20 Sekunden vor Ende das Tor zu Gunsten eines sechsten Feldspielers verließ, warf Regensburg alles nach vorne und brachte die Scheibe auch über die Linie. Die Donau-Arena explodierte stimmungstechnisch nun endgültig und es wurde noch richtig interessant. Was war der Grund hierfür? Ganz einfach: Die Meinungen im ganzen Stadion gingen auseinander, ob das Tor von Stähle denn auch wirklich hinter der Linie war. Hauptschiedsrichter Noeller zögerte etwas, gab den Treffer aber nach Beratung mit seinen Assistenten, natürlich zum Unmut der Freiburger. Wie auch immer, die Schiedsrichter fällten eine Tatsachenentscheidung, die die Punkteteilung zwischen beiden Teams bedeutete. Die Partie hatte auch nach 60 Minuten keinen Sieger verdient und so ging das Ergebnis in Ordnung. Mit der Sirene wurde es aber nochmal ungemütlich, als Robert Peleikis für die Wölfe, der die ganze Partie nur auf der Bank schmorte, aufs Eis ging und EVR-Angreifer Louke Oakley attackierte. Hier reagierten die Unparteiischen absolut regelkonform und stellten den Breisgauer mit einer Spieldauerstrafe von der Eisfläche.

 

Da es nicht bei der Spieldauer gegen Peleikis blieb und es in diesem kleinen Handgemenge mehrere Strafen gab, hatte der EVR sogar in der fünfminütigen Verlängerung gleich zu Beginn Überzahl. Der Gast wehrte sich aber nach Kräften und hatte dann sogar noch Glück, dass der EVR die Partie nicht jetzt endgültig beendete. Die Spannung war förmlich zum greifen und auch die Extrazeit brachte keinen Sieger hervor. Wie schon in Selb mussten also die Schützlinge von Doug Irwin ins Penaltyschießen. Wieder begann Louke Oakley, der letzten Sonntag souverän verwandelte, aber diesmal zu genau zielte und nur den Pfosten traf. Das war aber nicht weiter schlimm, denn sein Torhüter Cinibulk parierte auch den ersten Gästeversuch, welcher von Niko Linsenmaier ausgeführt wurde. Dann kam aber David Stieler für den EVR, der die Scheibe klasse mit der Rückhand über die Fanghand von Mathis in den Kasten hob. Auch der zweite Freiburger Versuch, diesmal von Wiecki, blieb am starken Cinibulk hängen und so hatte Vitali Stähle die Chance, alles klar zu mach. Ihn verließ aber auch das Glück und so musste Martin Cinibulk nochmals sein ganzes Können abrufen, um den Heimerfolg zu sichern. Das gelang dem Routinier zum Jubel der eigenen Fans auch, denn auch Tobias Kunz fand kein Rezept gegen die Nummer 29 des EVR.

 

Der Jubel kannte nun keine Grenzen mehr, Hockeytown Regensburg schwebte von nun an auf Wolke sieben. Die alleinige Tabellenführung wurde gesichert, auch wenn der Vorsprung auf Freiburg nur einen Zähler beträgt. Für sein starkes Eishockey, was das Team vom EVR seit Wochen liefert, wurde es nun vor Weihnachten nochmal so richtig belohnt. Top-Kulisse, klasse Spiel und als Erster an Heilgabend unter dem Christbaum. Eishockey-Regensburg verabschiedet sich frenetisch in die Feiertage, aber die Pause ist nur kurz, denn schon am 2. Weihnachtsfeiertag ruft schon wieder die Pflicht, wenn die Reise zu den Tölzer Löwen geht, bei denen es wieder ein heißer Tanz werden wird.


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